ein Gruss vom Lac de Annecy August 2016
ein Gruss vom Lac de Annecy August 2016
Bei der aktuellen Wetterlage in diesem Jahr ist man bekanntlich für jeden Flugtag dankbar. Das wir seit unserer Anreise am Samstag jetzt schon 4 perfekte Flugtage hintereinander genießen durften, wissen wir sehr zu schätzen. Unsere Gruppe von 16 Piloten, davon 3 Pilotinnen, jüngste mit 17 Jahren Steffie, 3 Begleiterinnen, 1 Baby, 2 Trainern (Beverly und Knut) und dem wichtigsten Mann Jörg, als Herr der Busse, musste sich erst einmal am Samstag in unseren Appartements im Florimontane zusammen finden. Mit ein paar Tauschaktionen der Bettenaufteilung war das aber fix erledigt und abends genossen wir ein gemeinsames Menue, das Nadine für uns vorbereitet hatte. Sonntag, nach dem Frühstück, das wir immer gemeinsam einnehmen, dann die obligatorische Gebietseinweisung mit Vorstellungsrunde (Wünsche und Ziele jedes Teilnehmers für die Woche), Landeplatz-besprechung und vor allem die Einweisung in das besondere Windsysteme am Lac de Annecy. Dann ging es mit unseren beiden Bussen auf den Berg zum Startplatz Forclaz. Hier das erste "Wow" Erlebnis, der Blick über den Lac de Annecy. Bekanntermaßen ist dieser Eindruck so groß, dass natürlich vor dem ersten Start eine gewisse Nervosität einsetzt. Und da dann auch noch gefühlte 100 Tandempiloten mit ihren Passagieren kommen, die auch bei Null Wind den Schirm souverän rückwärts aufziehen, traut man (Frau) sich kaum, hier sein eigenes Flug können zu zeigen. Und so gestaltete sich der erste Start dann doch manchmal etwas holprig. Aber bei der zweiten Runde war es deutlich besser und so entwickelte sich in den jetzt zurückliegenden 4 Tagen ein derart hohes Niveau bei allen, dass Flugzeiten von mehr als 3 Stunden, Basishöhen bis 2400 m und fast alle schon die berühmte Tour von Forclaz über Lanfonts zu den Dents gemacht haben. Bei unserer Groß-Fliegerfamilie Hesse fehlen jetzt nur noch Holger und Almut, die aber immerhin auch schon über eine Stunde in der Thermik kreisen und nur noch den Sprung zur nächsten Etappe wagen müssen. Gestern hat Steffie ihre Mama unter sich gesehen, ist dann aber doch lieber alleine zu den Dents geflogen. Wahrscheinlich, weil sie sonst Gefahr gelaufen wäre, das Nils nicht ihren sondern den Packsack der Mama ins Hotel getragen hätte. Didi, oder besser Didier, wie der Franzose sagt, hat gestern die Dents dann mit über 2000 m zur Seequerung verlassen und ist Dank der Hinweise von Richard und Philipp nicht klassisch über den Roc de Boeufs geflogen, sondern etwas früher zum Landeplatz Dussard abgebogen. Richard und Philippstanden nämlich bereits untern am Wasserschloss, da die Tankstelle Roc de Boeufs nicht funktionierte. Jörg hat sie aber abgeholt, als Didier gerade beim Überflug war. In seinem Skytrax 3.0 konnte Didier gleich den ganzen Flug ausgewertet sehen und siehe da, es waren 21,5 km freie Strecke. Der B-Schein lässt grüßen.
Unsere fliegenden Zahnärzte Jan und Ursel, die auch begeisterte Kletterer sind, fliegen logischer Weise natürlich fast immer zu den Dents, was ja Zähne heisst. Und diese Tage konnten sie sich die Zähne schon von allen Seiten betrachten. Zustand: gering kariös, das Zahnfleisch nur schwächelnd bei starkem Regen, sonst noch ein paar Tausend Jahre wurzelfest. Beverly hat mittlerweile die Damenbegleitungen im Tandem mitgenommen. Nadine hatte gestern das große Glück, einen tollen Thermikflug zu erleben, während ihr Mann Wieland auf die kleine Tilda aufgepasst hat.
Ja, so haben wir wirklich eine tolle Zeit und eine tolle Gruppe. Viele junge Leute dabei. Da wird der Opa Knut bald überflüssig. Dann kümmere ich mich halt um Tilda..
Die Mischung macht's. Jeder lernt von jedem. Albrecht hat uns noch an der Kunst der Akkupunktur teilhaben lassen, die er als Mediziner in seiner Praxis anbietet . Karsten und Laura hatten bereits so die eine oder andere Nadel im Kopf und hinter den Ohren. Hilft wohl so gut wie gegen alles. Fußweh, Handgelenksscherzen, Erkältung, Kopfweh usw. Medizin kennt keine Grenzen.
Heute ist es ruhiger. Es regnet a bisserl. Aber ab 14 Uhr ist wieder Flugbetrieb geplant. So ist erst mal der Besuch in Annecy, das Kleinvenedig Frankreichs, angesagt. Und morgen geht es vielleicht nach Chamonix, wenn die Windwerte passen. Oder alle versuchen die Seerunde, was sicher möglich ist. Und wenn gar nix geht, dann werden sicher wieder irgendwelche kreativen Turnübungen am Startplatz für gut Stimmung sorgen. Vielleichtnimmt ja Albrecht sein Cello mit hinauf.
Fliegen rund um Annecy ist geil!