Windenschnupperkurs in Hainhorst-Luedingen
Schnupperkurs an der Winde – Hanghüpfen war gestern, Fliegen ist heute!
Der GFC Weser hat mit einer tollen Aktion in seiner Region Werbung für das Gleitschirmfliegen an der Winde gemacht. Mit Unterstützung der örtlichen Presse wurden viele Bürger der Region so auf diesen Sport aufmerksam. In Zusammenarbeit mit der Harzer Gleitschirmschule wurde dann am letzten Wochenende mit 21 Teilnehmer die Aktion auf dem Vereinsgelände Hainhorst/Lüdingen durchgeführt. Also habe ich Gurtzeuge, Schirme, Retter und Helme eingepackt und bin nach Hainhorst gefahren. Zu meinem Bedauner muss ich sagen: leider das erste Mal. Was der Verein in Verbindung mit dem Bauern Mayer auf die Beine gestellt hat ist vorbildlich. Der Verein hat dort im Bauernhaus einen Vereinsraum und optimale Unterstellmöglichkeiten für die Winde. Ein sehr kurzer Weg zum Schleppgelände mit 1200 m Schleppstrecke. Und thermisch hat das Gelände ja schon oft auf sich aufmerksam gemacht.
An diesem Wochenende, wo es rundherum eher mieses Wetter hatte (wir waren schon fast soweit, den Kurs abzusagen), hielt Samstag und Sonntag das Wetter und bot optimale Möglichkeiten. Also morgens erst mal eine theoretische Einweisung und dann ab ins Gelände. Material ausgeteilt und schon ging es los mit ersten Aufziehbungen. Idealer Weise hatten wir guten Wind, so dass die Schirme anfangs rückwärts aufgezogen wurden. Parallel eingehängt, da hat man schnell Erfolg und spürt den Schirm. Viele Vereinsmitglieder haben mit geholfen und die Newcomer betreut. Mittags waren alle in der Lage, den Schirm vorwärts und rückwärts aufzuziehen.
Nach einer Mittagspause, in der wir von den Vereinsdamen super mit Brötchen und Kuchen und Getränken versorgt wurden (vielen Dank dafür) kam für die meisten dann nachmittags der große Moment – der erste Flug. Der Wind stand fast perfekt auf der Bahn, Helmut und Heinz wechselten sich auf der Winde ab. Und da ich die Windverhältnisse in der Luft erst mal prüfen musste, ließ ich mich mal fix auf 600 m hoch schleppen
Und dann ging`s los. Gurtzeug mit Retter angezogen – wir wollten ja schon a bisserl höher als nur 50 m – Helm auf und Schirm ausgelegt und dann die Kommandos an die Winde. Ich glaube, bei der Gewichtsangabe hat so mancher etwas zu seinen Gunsten geschummelt Mach ich auch immer!
Und da der Wind mit ca. 12 km/h blies, konnten wir nach dem Kommando „Seil straff“ den Schirm in Ruhe aufstellen und gemütlich ging es in die Luft. Und Fliegen an der Winde ist vom ersten Moment an wirklich Fliegen. Ich weiß gar nicht mehr, wer der erste Pilot oder die erste Pilotin war. Auf jeden Fall ging es ab nach oben. Super Windenfahrer, die ja selber langjährige Windenpiloten sind, führten meinen Kommandos folgend einen nach dem anderen sicher in die Luft. Und da jeder Funk im Ohr hatte, konnten die Piloten und Pilotinnen langsam immer höher geführt werden. „Geht es Dir gut, dann wackel mal mit den Beinen!“ war mein häufigster Satz, den ich über Funk sagte. Und jeder hat gewackelt was das Zeug hielt. Keiner wollte aus dem Seil raus, also ging es gleich mal so auf gute 200 m! „Windenfahrer, langsam den Zug nachlassen, und der Pilot kann jetzt gemütlich ausklinken!“ genau so wurde es umgesetzt und dann nur noch schweben und den Rundumblick in seine heimatlichen Gefielde genießen. „Komm mal rechts herum zurück. Hier unten winke ich Dir. Da musst Du hin!“ waren die nächsten Anweisungen. „So, jetzt ausgleiten, im gurtzeug aufrichten, also wieder in die Startstellung schieben, leicht anbremsen und durchbremsen!“ super, wie das alle umgesetzt haben. Und so flogen am ersten Tag schon 13 Teilnehmer, der Rest musste nach Hause oder wollte erst mal die Infos der Neuflieger abwarten. Aber am Sonntag gingen dann alle noch mal, die Samstag nicht dabei waren, auch 2 mal in die Luft. Die Vereinsmitglieder staunten nicht schlecht, als die Neuflieger beim 2. Flug schon Vollkreise rechts rum und links rum flogen. „Was bin ich den Übungshang raufgehetzt, bis ich das erste Mal fliegen konnte. Und solch tolle Höhe hatte ich erst im Höhenflugkurs!“ waren die einheitlichen Kommentare. Und so ist es tatsächlich. Fliegen an der Winde ist vom ersten Moment an wirklich Fliegen.
Am Sonntag nachmittag dann war mein Gastspiel vorbei. Ich musste wieder heim. Und glaubt mal, ich komme wieder, versprochen. Hainhorst / Lüdingen ist ein perfektes Gelände mit tollen Leuten. Stellvertretend an alle Vereinsmitglieder danke ich Uwe Apel und Helmut Giesen, die in der Fliegerszene eh jeder kennt.
Infos bekommt ihr über www.gsc-weser.de
Fliegen an der Winde ist geil!
Datum: 11.05.2012
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